Frangokastello

Ein Arkadi der Sfakia

von Margaretha Rebecca Hecht Hopfner

Die Festungsruine, im 14. Jahrhundert von den Venezianern errichtet, im 19. Jahrhundert von den Tuerken fast vollstaendig zerstoert, jedoch von ihnen wieder aufgebaut, liegt in der Region von Sfakia direkt an der Suedkueste Kretas cirka in der Mitte zwischen Chora Sfakion und Plakias, etwa 70 km von Rethymnon und Chania und etwa 140 km von Heraklion entfernt. Ihr Erscheinungsbild mit den vollstaendig erhaltenen Aussenmauern und Ecktuermen ist mittlerweile zu einem beliebten Postkartenkartenmotiv avanciert und duerfte Aussenstehenden wohl fast ebenso bekannt sein wie andere beliebte Ausflugsziele in Kreta. Zu erreichen ist Frangokastello vom Norden der Insel aus am besten mit dem Auto ueber die Passstrasse entlang der Imbrosschlucht bis zur Suedkueste und dann in oestlicher Richtung entlang der Kuestenstrasse, oder aber von Rethymnon aus auf der Hauptstrasse Richtung Agia Galini, dann rechtzeitig in westlicher Richtung abgezweigt in Richtung Rodakino und weiter an der Suedkueste.

Frangokastello fungierte den Venezianern als wichtiger militaerischer Stuetzpunkt sowohl gegen Feinde von der Meerseite her, aber auch als Befestigungsanlage gegen die Sfakioten selbst, deren Widerstandsgeist von ihnen nie gebrochen werden konnte. Die Tuerken schliesslich fuehrten die Festung ihren eigenen militaerischen Zwecken zu. Im Zuge der Aufstaende der Kreter gegen die tuerkische Besatzungsmacht spielten die Bewohner der Sfakia immer wieder eine entscheidende und tragende Rolle. So wurde auch Frangokastello waehrend dieser Zeit Schauplatz eines erbitterten Kampfgeschehens. Einigen Hundert Sfakioten gelang es unter der Fuehrung von Chatzimichalis Dalianis im Jahr 1828, die Festung zu erstuermen, sich darin zu verschanzen und eine Zeit lang gegen das tuerkische Heer zu verteidigen. Allerdings setzte dem eine zahlenmaessig ueberwaeltigende Uebermacht von tuerkischen Soldaten ein blutiges Ende, indem sie Frangokastello nach zermuerbender Belagerung erstuermten und die dort eingeschlossenen Kreter ausnahmslos abschlachteten. Wieder einmal hatte der Schlachtruf der Kreter "Freiheit oder Tod" seinen unvermeidlichen Tribut eingefordert. Das Runddenkmal in unmittelbarer Naehe oestlich der Festungsmauern erinnert an dieses Ereignis.

Heute kommen zahlreiche Touristen hierher, zum einen, um diesen historischen Ort im Rahmen einer gebuchten Ausflugstour zu besuchen, oder aber um in der naeheren Umgebung einen angenehmen Urlaub im Sueden Kretas mit seiner atemberaubend schoenen Landschaft zu verbringen.

M.R. Hecht Hopfner. Wien. 2025. Alle Rechte vorbehalten.

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