Die Kirche von Lampini

Ein Nationaldenkmal

von Margaretha Rebecca Hecht Hopfner

Lampini, dessen Name seinen Ursprung in der antiken Stadt Lappa-Lambi hat, ist heute ein Dorf mit ca. 150 Einwohnern und liegt im Verwaltungsbezirk von Rethymnon; in oestlicher Richtung etwas abseits der Hauptstrasse, die Rethymnon mit Agia Galini verbindet, wenige Kilometer von Spili mit seinen schoenen Loewenbrunnen entfernt.

Dorthin gelangt bin ich im Rahmen eines gebuchten Ausfluges von Plakias an der Suedkueste aus ueber Lefkogia und Asomatos, durch die Kourtaliotiko-Schlucht, danach ein paar hundert Meter steil rechts hinauf nach Frati und von dort noch etwa 6 km in nordoestlicher Richtung durch eine wunderbar gruen-braun-bunte Huegellandschaft, die den Blick auf die Berge des Ida Massivs freigibt.

Wir machten Halt in Lampini, um die der Muttergottes, Theotokos, geweihte byzantinische Kirche aus dem 14. Jahrhundert zu besichtigen. Trotz tuerkischer Herrschaft sind Bausubstanz und Fresken der Kirche in relativ gutem Zustand erhalten geblieben. Laut den Ausfuehrungen in der uns ausgehaendigten Reisebeschreibung ist dieses Kirchlein zu einem Nationaldenkmal Griechenlands geworden, unsere Reiseleitung sagte uns, weshalb: waehrend der Tuerkenherrschaft wurden in dieser Kirche ueber hundert Kreter bei lebendigem Leib verbrannt, die Brandspuren seien noch im Innenraum der Kirche vorhanden und mit freiem Auge zu erkennen, sie wurden absichtlich nicht vollstaendig wegrenoviert.

Bestialische Gewalttaetikeit, Sterben, Tod und die Hoffnung der Kreter auf ein Leben in Freiheit, fuer die sie immer wieder bereit waren, einen ungeheuren Blutzoll zu erbringen, ja, auch ihr Vertrauen auf ein ewiges Leben, all dies ist hier so praesent wie kaum an einem andern Ort Kretas, raeumlich verdichtet in diesem kleinen Kirchenraum in Lampini!

M.R. Hecht Hopfner. Wien. 2025. Alle Rechte vorbehalten.

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