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Warum mir Plakias so gut gefaellt?
von Margaretha Rebecca Hecht Hopfner |
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Nach mehrmaligen Aufenthalten an der Nordwestkueste Kretas hat es mir der Sueden dieser Insel angetan! Auf ausgedehnteren Ausfluegen, die ich von Georgioupolis aus entweder gemeinsam mit einer Gruppe im Bus oder allein mit dem Auto unternahm, habe ich Kurzabstecher nach Plakias am Lybischen Meer gemacht und spaetestens beim zweiten Mal beschlossen: Hier moechte' ich einmal meinen Urlaub verbringen! Dieses Vorhaben setzte ich dann im Juni diesen Jahres in die Tat um und buchte mich im "Alianthos Garden Hotel" ein; einer gepflegten direkt am Meer situierten Anlage, die sich noch kretisches Flair bewahrt hat.
Der Ort Plakias liegt direkt an der wohlgeformten beinah halbrunden Bucht, in der das sauber glasklare Wasser des Lybischen Meeres zum Baden einlaedt. Urspruenglich bestand Plakias aus einigen wenigen Fischerhaeusern, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten zu einem kleinen und gemuetlichen Urlaubsort mit ausreichender touristischer Infrastruktur herausgeputzt.
Im Hintergrund erhebt sich Gebirge, das scharf und optisch markant von der sehr kurzen Kotsifou-Schlucht durchbrochen wird, welche sogar mit dem Auto durchfahren werden kann. Noch vor der Schlucht, aber schon einige hundert Meter hoeher als Plakias gelegen warten die beiden jahrhundertealten Doerfer Myrthios und Sellia, die einen geradezu atemberaubenden Ausblick auf und ueber die Bucht bieten, auf Besucher; Lefkogia und Asomatos sind ebenfalls nicht weit. In der Naehe befinden sich das Heilige Kloster von Preveli, von dem aus die Aufstaende der Kreter gegen die Tuerkenherrschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Ausgang nahmen, sowie der Palmenstrand von Preveli, wo der aus der Kourtaliotiko-Schlucht stroemende Megalo Potamos ins Meer muendet. Auch die ruhigen Buchten von Souda im Westen und Damnoni im Osten sind nur wenige Kilometer von Plakias entfernt und leicht zu erreichen. Da ich gern wandere, habe ich vom Standort Plakias aus dazu wirklich ausreichend Moeglichkeiten: Zum einen kann ich durch die Kotsifou-Schlucht kleinere Bergdoerfer erwandern, oder aber an der Suedkueste in westlicher Richtung nach Rodakino entlang ziehen. Eine andere Moeglichkeit waere, vom hoeher gelegenen Frati aus, das hinter der Kouraliotiko-Schlucht nur wenige Kilometer entfernt liegt und auch mit dem Taxi leicht angefahren werden kann, durch das Huegelland in Richtung Lampini und weiter zur Schlucht des Heiligen Antonios zu marschieren, oder aber wieder hinunter nach Spili, dem Ort mit den beruehmten Loewenbrunnen.
Plakias bietet zudem den Vorteil, dass in nur cirka einer guten halben Autostunde die Stadt Rethymnon an der Nordkueste erreichbar ist, von der aus sowohl die Weiterfahrt auf der Kuestenstrasse in westlicher (Chania) und oestlicher (Heraklion) Richtung moeglich ist, als auch groessere Schiffstouren in die Aegaeis - zum Beispiel nach Santorin - gebucht werden koennen. Auch Agia Galini, Phaistos, Gortys und Matala im Osten sowie Frangokastello und Chora Sfakion im Westen koennen auf jeden Fall mit einem Auto problemlos im Rahmen eines Tagesausfluges leicht erreicht werden.
In Plakias habe ich eine ruhige Atmosphaere vorgefunden, es fehlt gaenzlich der Trubel und die Hektik der Touristenzentren im Norden von Kreta. Die Kreter selber sind hier noch freundlicher, vielleicht "kretischer", auch den Touristen gegenueber. So freue ich mich schon auf meinen naechsten Urlaub in Plakias im kommenden Jahr, das hoffe ich jedenfalls, dann aber in einem kleinen Studio die Huegel hinan, wo sich Ziege und Henne "Gute Nacht" sagen...
M.R. Hecht Hopfner. Wien. 2025. Alle Rechte vorbehalten. |
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